04 Dezember 2015

Wir trennen uns!

Seit über zwei Jahren wohnen wir beide mittlerweile in Passau. Eigentlich noch gar nicht so lange, aber trotzdem genug Zeit um alles mögliche anzusammeln, zu vergessen und in irgendeinem Schrank verstauben zu lassen.
Deshalb haben wir beschlossen uns einer scheinbar ganz einfachen Aufgabe zu stellen: Wir trennen uns sieben Tage lang täglich von sieben Gegenständen. Das klingt erst einmal recht einfach - jeder hat doch irgendwo 49 Gegenstände herumliegen, die nicht mehr gebraucht werden, oder?

Bestimmt hätten wir sogar mehrere hundert Gegenstände, die wir theoretisch abgeben könnten, aber nicht in unseren spärlich eingerichteten Wohnungen in Passau, sondern in den Kinderzimmern bei den Eltern daheim. Und vieles könnten wir vielleicht loslassen, wollen es aber behalten, weil es einen ideellen Wert hat.
Alles nicht ganz einfach - aber wir haben uns bemüht und konnten schlussendlich doch von einigen mehr oder weniger nützlichen "Gegenständen" Abschied nehmen.

Die Frage diese Woche lautet also:

Können wir uns in einer Woche von 49 Gegenständen trennen?


TAG 1
Voll motiviert starten wir in den ersten Tag unserer Entrümpel-Aktion. Die ersten sieben Sachen lassen sich bei uns beiden schnell finden!
 
Anja M: Am ersten Tag fällt mir das Ausmisten noch recht einfach. Ein paar halbleere, nicht mehr getragene und unnütze Sachen sind immer zu finden.

Wir trennen uns von Kleidung

Anja S: Ich mache es mir leicht und durchsuche das Badezimmer. In der ersten Schublade werde ich gleich fündig und finde einige Kosmetikartikel, die fast leer oder eingetrocknet sind. Davon kann ich mich sehr schnell und einfach trennen, denn das hätte ich wahrscheinlich sowieso schon längt tun sollen!

Wir trennen uns von Kosmetikartikeln


TAG 2
Der zweite Tag fällt uns da schon ein bisschen schwieriger. Aber nach kurzem Suchen werden wir auch hier fündig.

Anja M: Heute geht es dem Kleiderschrank noch einmal an den Kragen. Ein paar Kleidungsstücke kann ich tatsächlich aussortieren, doch ich merke, dass ich tatsächlich gar nicht so viel Unnützes besitze! Zumindest nicht hier in meinem kleinen Ein-Zimmer-Appartment...

Wir trennen uns von Kleidung

Anja S: Ich nehme mir meinen Schreibtisch vor, den ich schon seit einiger Zeit aufräumen wollte. Es haben sich unglaublich viele Hefte und Bücher von diversen Messen angesammelt, die teilweise nicht mehr aktuell sind. Endlich eine gute Ausrede, um das Info-Material in den Altpapier-Container werfen zu können.

Wir trennen uns von Büchern


TAG 3
Irgendwie haben wir uns das Experiment wesentlich einfacher vorgestellt. Was sollen wir denn jetzt noch ausmisten? 

Anja M: Ich kapituliere! Sieben Gegenstände kriege ich nicht mehr zusammen. Ich war schon die ganze Zeit darauf bedacht, hier in Passau so wenig wie möglich anzuhäufen und offenbar hat es funktioniert. Doch ich habe noch ein paar alternative Ausmist-Ideen:
Jeder besitzt schließlich mehrere dicke große Ordner in denen alles Wichtige und auch Unwichtige einsortiert und gehortet wird. Ich blättere also die Ordner in meinem Regal durch und alles was nicht mehr wichtig oder aktuell ist, entsorge ich im Altpapier. Hier sind definitiv mehr als sieben Blatt Papier zusammengekommen!

Wir trennen uns von Info-Blättern

Anja S:  Im Kühlschrank stechen mir zwei Flaschen Eierlikör ins Auge, die schon seit geraumer Zeit vor sich hin kühlen. Höchste Zeit sich in der Küche einmal genauer umzuschauen. Ich finde außerdem vier Backmischungen und eine Dose Instant-Kaffee, die auch schon bessere Zeiten gesehen hat. Wegwerfen möchte ich die Lebensmittel natürlich nicht, deshalb wird es dieses Jahr wahrscheinlich wenige Plätzchen dafür aber sehr viel Kuchen geben!

Wir trennen uns von Lebensmitteln


TAG 4
Wir lösen die Aufgabe beide auf unterschiedliche Art und Weise, aber wir lösen sie. Trotzdem bereitet uns die Tatsache, dass wir gerade erst die Hälfte geschafft haben ein wenig Stirnrunzeln.

Anja M: Warum nicht auch mal die Facebook-Freunde aussortieren? Das mag hart klingen - aber sind wir mal ehrlich: Jeder hat in dieser Liste doch Leute, die man eigentlich gar nicht bis nur flüchtig kennt oder Menschen, mit denen man inzwischen nichts mehr zu tun hat. Und wenn diese auch nicht interessant genug sind um zum Stalken in der Liste zu bleiben, dann kann man ruhig mal auf den Unfriend-Button drücken ;)

Wir trennen uns von Facebook-Freunden

Anja S: Sieben Sachen sind es nicht mehr, aber immerhin vier. Ich sammele einige sehr neue Gegenstände zusammen, die ich spenden möchte. Der Eine Welt Arbeitskreis in meiner Heimatstadt München veranstaltet jeden Sommer eine Tombola, bei der gespendete Gegenstände aller Art verlost werden um mit dem Geld soziale Projekte in Tansania zu fördern. Also unterstütze ich eine gute Sache und meine Schubladen werden wieder ein bisschen leerer.

Wir trennen uns von Staubfängern


TAG 5
Die letzten Tage laufen an und wir suchen verzweifelt nach neuen Entrümpelungsmöglichkeiten!

Anja M: Nein, ich habe mich nicht dazu entschlossen, Laptop und Festplatte aus dem Fenster zu werfen. Stattdessen jedoch einiges an unnützer Datenmenge. Auf Laptop und der Backup-Festplatte sammelt sich über die Jahre so einiges an und es tut gut die Fotos und Dokumente, die zu nichts mehr nütze sind in den Papiekorb zu schieben. Und plötzlich hat man jede Menge Speicherplatz für Neues!

Wir trennen uns von Datenmüll

Anja S: Gerade als ich mich an meinen Laptop setzen möchte fällt mir noch eine Kiste im Keller ein. Wir haben wahnsinnig viele Werbetassen, die einfach nicht mehr in die Küche passen. Eigentlich wollten wir sie aufheben um heruntergefallene Tassen zu ersetzen, aber nachdem uns in zwei Jahren noch keine einzige kaputt gegangen ist, wird es wohl Zeit sich zu trennen. Ich werde die sieben Teile an jemanden verschenken, der vielleicht noch nicht alle Tassen im Schrank hat ;)

Wir trennen uns von Tassen


TAG 6
Der vorletzte Tag! Nur noch 14 Gegenstände bis das Experiment vorbei ist.

Anja M: Noch so ein Sammelort unützer Dinge ist die Pinnwand, die bei vielen irgendwo in der Wohnung hängt. Auch bei mir. Und auch dort sammeln sich Notizzettel und andere Sachen an, die man irgendwann dann doch einfach übersieht und schließlich vergisst. Wenn hier wieder Ordnung herrscht, kann die Pinnwand endlich wieder für ihren eigentlichen Zweck genutzt werden.

Wir trennen uns von Notizen

Anja S: Irgendwie war mir klar, dass es diese Woche dazu kommen würde. Ja, mein Kleiderschrank quillt über und ja, ich trage die Hälfte von den Klamotten nicht mehr. Vieles passt mir wahrscheinlich auch gar nicht. Aber ich kann mich einfach nicht trennen.
Nachdem mir aber sonst die Ideen ausgehen, muss ich mich jetzt aber endlich mal an den Schrank heranwagen. Höchstwahrscheinlich würde ich hier sogar 50 Gegenstände finden, die ich nicht mehr brauche, aber ich würde kein Einziges hergeben wollen. Letztendlich finde ich sieben Teile, die ich gerne abgebe. Das wurde aber auch dringend mal Zeit.

Wir trennen uns von Klamotten


TAG 7
Fast geschafft. Wir suchen noch ein letztes mal unsere Wohnungen ab und werden tatsächlich beide noch fündig!

Anja M:
Am letzten Tag dieser Woche habe ich doch noch einmal jede Ecke durchsucht. Und siehe da - in den letzten Winkeln haben sich aussortierte Dinge versteckt, die nun schon fast in Vergessenheit geraten sind. Jetzt ist die Möglichkeit sie endgültig wegzugeben und neuen Platz zu schaffen.

Wir trennen uns von Staubfängern

Anja S: Ja, ich trenne mich ungerne von Klamotten, aber am Vortag ist mir klar geworden, dass hier wirklich dringend aussortiert werden muss. Entweder die Teile verstauben in meinem Kleiderschrank oder sie haben die Möglichkeit, jemand anderen glücklich zu machen. Ich sortiere noch einmal radikal aus und finde noch sechs Kleidungsstücke, die ich abgeben kann.

Wir trennen uns von Klamotten


TAG 9
Wir bringen unsere gesammelten Klamotten zu Vinty's - einem Secondhand-Laden in Passau. Dort werden unsere ehemals geliebten Stücke hoffentlich neue Besitzer finden.

Kleiderspenden kommen in einen Second-Hand Laden in Passau


49 überflüssige Gegenstände zu finden ist gar nicht so einfach, vor allem nicht in einer Studentenwohnung. Auch wenn wir uns das Experiment im Laufe der Woche irgendwie zurecht gebogen haben, ist uns die Aufgabe streng genommen nicht geglückt. Entweder sind wir nicht auf die sieben Gegenstände gekommen oder wir sind auf die virtuelle Welt ausgewichen.

Fazit: Jein. Es gibt viele Gegenstände von denen wir uns trennen können, aber nicht ganz 49.

Trotzdem finden wir die Idee super, sich eine Woche lang jeden Tag von einer bestimmten Anzahl von Dingen zu trennen, weil einem dadurch das Entrümpeln ein bisschen einfacher fällt. Als Belohnung ist dann wieder viel Platz für Neues da!
Und außerdem tut es in Wahrheit auch einfach gut etwas weniger zu besitzen und sich von alten Lasten zu trennen.


Hier einige Ideen wie man Gegenstände loswerden kann, die zu schade sind um sie wegzuwerfen:
  • in den Altkleidercontainer werfen
  • zum Roten Kreuz bringen
  • im Secondhand Laden abgeben
  • über Verschenk's Gruppen in Facebook an andere verschenken (zum Beispiel Verschenk's Passau)
  • auf dem nächsten Flohmarkt verhökern
  • auf Kleiderkreisel verkaufen