23 Dezember 2015

Last Christmas Forever!

Morgen ist Weihnachten. Das bedeutet Stress, überdimensionale Kitsch-Schleifen und vor allem ganz viel (mehr oder weniger) grausame Songs wie beispielsweise Last Christmas.
Um trotz des unwinterlichen Wetters noch ein bisschen in besinnliche Weihnachtsstimmung zu kommen, haben wir also ein Experiment vorbereitet, das eine Frage beantwortet, die sich vielleicht schon der ein oder andere gestellt hat:

Kann man 12 Stunden lang Last Christmas hören ohne Langzeitschäden davon zutragen?  

Gibt es wirklich Menschen, die so bescheuert sind und das ausprobieren?
Offensichtlich ja, denn wir nehmen die Herausforderung an!

Um 13 Uhr habe ich mir den One-Hit-Wonder von Wham! von iTunes heruntergeladen und sofort den Replay-Modus aktiviert. Für heute ist Last Christmas der Soundtrack zu meinem Leben.
Kommentare von Anja M.: Ich habe sogar schon um 9 Uhr früh mit dem Song angefangen.

Der Song wird relativ schnell zur Hintergrundmusik, da ich damit beschäftigt bin Fotoalben zusammenzustellen und Geschenke einzupacken.
Am Anfang ist es auch bei mir noch ganz erträglich. Manchmal singe ich sogar mit. Hoffentlich hört mich keiner!

Mein Handy-Akku leidet momentan noch mehr als ich. Zugegebenermaßen, zwischen 15 und 16 Uhr habe ich dann doch den Fernseher zur Unterstützung herangezogen, aber natürlich trotzdem immer brav Last Christmas gespielt. Den restlichen Nachmittag jedoch bleibe ich Wham! komplett treu.  
Um die Mittagszeit muss ich ein paar Erledigungen in der Stadt machen. Über Kopfhörer ist Last Christmas immer im Ohr. Langsam nervt es...und die 12 Stunden sind noch nicht einmal zur Hälfte um!

Last Christmas beim Weihnachts-Geschenke einpacken 

Um 18 Uhr rollt meine erste Aggressions-Phase an. Eigentlich habe ich den Song nie direkt gehasst, aber das ändert sich jetzt grundlegend.  
Der Song wird zu einem andauernden Hintergrundgeräusch, welches ich gar nicht mehr bewusst wahrnehme. Aber ich merke, wie die unablässige und sich immer wiederholende Beschallung den Körper irgendwie belastet. Langsam bekomme ich Kopfschmerzen.

Mittlerweile habe auch begriffen, dass das lyrische Ich ein Idiot war und sein Herz dieses Jahr jemandem Besonderen schenken wird. Diese Zeile wird dann übrigens sechs mal wiederholt. Um sicherzugehen, dass wirklich jeder den Herzschmerz nachvollziehen kann. Ich beginne mich langsam zu fragen, warum dieser Titel an Weihnachten so dermaßen tot gespielt wird. Es gäbe doch so viel schönere Weihnachtssongs...
Bei mir ist das Gejammer von Wham! selbst beim Serie schauen und telefonieren dabei. Danach versuche ich noch irgendetwas sinnvolles zu machen, doch ich kann mich auf nichts richtig konzentrieren. Untätig liege ich auf dem Bett rum... 

Gegen 21 Uhr packe ich dann Freund und Gepäck ins Auto und mache mich auf zu meinen Eltern. Da ich fahre, muss ich leider auf Kopfhörer verzichten und mein Freund leidet mit. Die Fahrt verläuft jedoch bis auf regelmäßige Streitigkeiten über die Lautstärkeregulierung ereignislos ab.
Um 21 Uhr sind für mich die 12 Stunden ein Glück schon rum. Mehr Weihnachtsstimmung ist definitv nicht aufgekommen und die Stille nach dem Abschalten ist nun wunderbar entspannend! 

Meine Stimmung wechselt hin und her zwischen vorweihnachtlichem Mitgegröhle und genervter Müdigkeit. Der Song kann nämlich (nach acht Stunden) ganz schön einschläfernd wirken. Jede halbe Stunde gelingt es den Verkehrsmeldungen die Dauerbeschallung zu unterbrechen. Konsequent wie ich bin werden diese blitzschnell weggedrückt (auf meiner Strecke hat es schließlich keinen Stau zu geben), aber insgeheim sehne ich mich nach der vergleichsweise brilliant-abwechslungsreichen Musikauswahl der Radiosender. Trotzdem bleibt es bei Last Christmas. Unterwegs beschallen wir übrigens auch einen Tankstellenwart, eine McDonalds-Angestellte sowie diverse Freunde und Familienangehörige (per Telefonat) mit dem Weihnachtshit.

Last Christmas beim Autofahren, Essen und Tanken

Nach drei Stunden haben wir unser Ziel erreicht. Aber leider nicht das Ende der Last Christmas-Schicht. Mit schallendem Handy in der Hosentasche lade ich das Gepäck aus und begrüße meine Eltern. Mein Freund verabschiedet sich jedoch schneller als sonst und flitzt schnell nach Hause. Last Christmas und er werden heute wohl keine Freunde mehr. 
Die letzten beiden Stunden verbringe ich mit meiner Mutter (und Wham! selbstverständlich) am Küchentisch. Nach einer Stunde ist auch sie wahnsinnig genervt. Mich stört der Song eigentlich überhaupt nicht mehr. Ich versuche allerdings ein bisschen genauer hinzuhören - besonders textsicher bin ich nämlich selbst nach elf Stunden noch nicht (abgesehen von dem Refrain natürlich!).

Um 1 Uhr nachts sind die zwölf Stunden vorbei. Ich bin müde, habe Kopfschmerzen und eine weitere Aggressionsphase bahnt sich gerade an, weshalb ich beschließe das Experiment zu beenden.
Obwohl ich normalerweise gerne mal rund um die Uhr Musik höre, tut die Stille heute richtig gut.

Der Song hat sich so bei mir eingebrannt, dass er sogar beim Einschlafen noch in meinem Kopf spielt. Am nächsten Morgen summt meine Mutter Last Christmas vor sich hin und mein Vater besteht darauf, den Song auch noch einmal zu hören, weil es "doch so schön war".
Auch bei mir hört das Lied beim Versuch einzuschlafen nicht auf. Kaum versuche ich mich zu entspannen und an nichts mehr zu denken, fängt der Song in meinem Kopf wieder von vorne an.

Aber ich empfinde den Song ehrlich gesagt als nicht nerviger als sonst auch. Irgendwie bin ich ein bisschen überrascht - meine Leidensgenossen, die ein oder zwei Stunden mitgehört haben sind um ein Vielfaches genervt als ich!
Als ich wenige Tage später in das Auto meiner Mitfahrgelegenheit Richtung Heimat steige, läuft doch tatsächlich prompt Last Christmas im Radio! Zum Glück ist es hier nach einem Durchlauf vorbei. Denn jetzt kann ich das Lied echt nicht mehr hören - für dieses Jahr zumindest.

Langzeitschäden haben wir glücklicherweise nicht davongetragen, aber für diesen Winter haben wir von dem Lied definitv genug!

Den Text kann ich übrigens immer noch nicht ganz.


Frohe Weihnachten! 

11 Dezember 2015

Suchst du noch oder tinderst du schon?

Was die Liebe angeht, können wir beide uns eigentlich nicht beklagen. Wir sind glücklich vergeben und haben eigentlich auch nicht vor das in näherer Zukunft zu ändern.
Doch was wäre wenn wir plötzlich wieder mit dem Single-Dasein konfrontiert wären? Sind unsere Flirt-Fähigkeiten etwas eingerostet? Würde es jemanden geben, der uns daten würde?
Und vor allem: Wer von uns beiden hätte die besseren Chancen?

Wir wollen ein spannendes Experiment wagen. Eines, welches auf einem für uns völlig unbekanntem Terrain stattfindet - nämlich auf der Onlinedatingplattform "Tinder".
Hier sieht der Nutzer auf den ersten Blick nur das Profilbild, Name und Alter eines Singles in seiner Nähe. Aufgrund des ersten Eindrucks kann man die Person auf seinem Smartphone entweder nach links (kein Interesse) oder nach rechts (Interesse) wischen. Wischen sich zwei Personen beide nach rechts, ist das ein Match und man kann miteinander in Kontakt treten.

Also stellt sich die Frage:

Wer bekommt in einer Woche die meisten Matches auf Tinder?

Natürlich betrachten wir das Ganze mit einem kleinen Augenzwinkern. Uns ist der Ruf dieser Dating-App bekannt. Inzwischen gibt es allein in Deutschland etwa 2 Millionen Nutzer. Und dass wirklich alle ernsthafte Absichten auf eine feste Partnerschaft haben, ist wohl recht zweifelhaft. 
Hier möchten wir uns nun auch offiziell bei all denjenigen entschuldigen, denen wir im Zuge dieses Projekts vielleicht falsche Hoffnungen gemacht haben! Was tut man nicht alles für die Uni....


Wir klären unser Vorhaben also mit unseren Freunden ab, (meiner zumindest hat gar nichts dagegen) und laden uns die App aufs Handy. Ich brauche zwei Anläufe für die Installation, denn die App greift auf meine Facebook-Profilbilder zu. Und ein Urlaubsbild zusammen mit dem Freund kommt hier wahrscheinlich nicht so gut an.
Nun gut, also App deinstallieren; Foto auf Facebook löschen und neues Profilbild einstellen; App neu installieren ... das sieht nun schon besser aus.
Fünf Profilbilder sind jetzt auf Tinder von mir zu sehen und außerdem mein Alter, meine Uni und meine unzähligen Gefällt-mir-Angaben von Facebook.
Eine kurze Beschreibung über mich füge ich nicht hinzu. Die App verrät eh schon mehr über mich als mir eigentlich lieb ist. 

Ich fange also an mit dem wilden "Gewische". Es ist spannend zu sehen, wie sich die Leute hier präsentieren. Und es klappt auch tatsächlich ziemlich schnell mit den Matches, schneller als ich gedacht hatte. Schon am ersten Tag komme ich auf 36 Matches.



















Auch einige Nachrichten bekomme ich schon. Die meisten sind jedoch ziemlich unspektakulär. Von plumpen Anmachen und Zweideutigkeiten ist hier noch nichts zu sehen.
Ich wische die Männer jedoch nicht willkürlich nach rechts um so viel Matches wie möglich zu bekommen. Ein "Like" bekommen nur die, die mir auf den ersten Blick sympatisch erscheinen und die ich vielleicht auch wirklich kennenlernen würde, wenn ich denn Single wäre.

Schnell erkenne ich die wahnsinnige Schnelllebigkeit und Oberflächlichkeit, die mit Tinder einhergehen. Es reicht nur eine halbe Sekunde um zu entscheiden, ob ich die Person kennenlernen würde oder nicht. Oft ist es nur das Alter oder sogar der Name, der reicht um denjenigen nach links ins Nirwana zu wischen.
Ein paar Mal ertappe ich mich dabei wie ich so schnell nach links wische, dass ich mir selbst schon gar keine Reaktionszeit mehr lasse.
"Oh, der sah ja eigentlich ganz nett aus", denke ich manchmal, doch da ist er schon wieder weggewischt.

Am dritten Tag bin ich schon bei 111 Matches angelangt und etlichen weiteren Nachrichten. Viele bestehen aus einem einfachen "Hey!" oder "Hallo". Manches sind Komplimente, die frau natürlich immer gerne hört. Und manche sind tätsächlich richtig kreativ!





Und der Preis für die kreativste Nachricht geht eindeutig an ihn hier:



Bevor ich ihnen allen sage, weswegen ich wirklich auf Tinder bin, schreibe ich den meisten jedoch gar nicht zurück. Besonders bei lieben und netten Nachrichten fällt mir das schwer, denn ich will ja schließlich niemanden verletzen.
Vermutlich bin ich jedoch etwas zu naiv für Tinder. Denn hinter vielen sympathischen Nachrichten steckt wahrscheinlich mehr.
"Das ist doch alles nur Taktik", sagt auch mein Freund, der einen prüfenden Blick in mein Tinder-Profil wirft. "Die wollen doch eh nur das eine."
Sicher trifft das nicht auf alle zu aber auf einige bestimmt. Wie um mir das zu beweisen, bekomme ich tatsächlich noch solch eine eindeutige Nachricht:

 

Am Ende der Woche vergleichen wir schließlich die Anzahl unserer Matches und es steht nun 429 zu 160 für Anja S.!

Somit gewinnt Anja S. das Tinder-Duell mit 429 Matches!

Entweder habe ich etwas besonders falsch oder sie besonders richtig gemacht. Vermutlich war ich viel wählerischer in meiner Männerauswahl. Ein paar der teils sehr amüsanten Nachrichten, die sie bekommen hat, sind hier am Ende zu finden.

Mein Fazit ist jedenfalls:
Ich bin schon fast froh, dass die Tinder-Woche nun vorbei ist. Irgendwie ist der ständige Kontakt mit Fremden und das stetige Mustern und Begutachten von Profilen anstrengend.
Man fühlt sich etwas zurückversetzt in die Zeit von ICQ, wo man bei lustigen Spielchen mit dubiosen Fremden Nachrichten austauschte.
Tinder mag eine nette Spielerei sein und manch einer mag dort auch den passenden Partner gefunden haben, doch allzu ernst nehme ich die Sache nicht. Wenn jemand auf der Suche ist, dann gibt es sicher noch bessere Alternativen als das Herumwischen auf dem Handy.

Anja S. Fazit:
Endlich haben wir auch dieses Experiment hinter uns gebracht. Entweder ich gehöre einfach nicht zu der Zielgruppe oder Tindern ist wirklich so anstrengend. Ich habe mich richtig ins Zeug gelegt und in fast jeder freien Minute vor mich hin gewischt. Auch ich habe nur Personen "geliked", die mir im ersten Augenblick tatsächlich sympathisch erschienen. Am Anfang war es noch ein bisschen merkwürdig, die User wie Ware mit "ja" oder "nein" abzufertigen, aber irgendwann gewöhnt man sich daran und wischt ohne mit der Wimper zu zucken nach rechts oder links. Vielleicht lag es am Druck durch die Challenge, aber Spaß gemacht hat mir das Ganze ehrlich gesagt nicht. Ich habe es eher als Last empfunden.

Natürlich vereinfacht die App das Leben der paarungswilligen und liebesbedürftigen Smartphone-Nutzer in gewisser Weise. Aber ist es nicht entspannter, jemanden auf dem altmodischen Weg kennenzulernen, als auf ein Handy zu starren und den Finger mit 3.000 Männer/Stunde hin und her zuwischen? Und bei hunderten von Matches den Überblick zu behalten ist auch ganz schön stressig. Selbst wenn ich Single wäre, hätte ich diese App wohl von meinem Handy gelöscht. 






04 Dezember 2015

Wir trennen uns!

Seit über zwei Jahren wohnen wir beide mittlerweile in Passau. Eigentlich noch gar nicht so lange, aber trotzdem genug Zeit um alles mögliche anzusammeln, zu vergessen und in irgendeinem Schrank verstauben zu lassen.
Deshalb haben wir beschlossen uns einer scheinbar ganz einfachen Aufgabe zu stellen: Wir trennen uns sieben Tage lang täglich von sieben Gegenständen. Das klingt erst einmal recht einfach - jeder hat doch irgendwo 49 Gegenstände herumliegen, die nicht mehr gebraucht werden, oder?

Bestimmt hätten wir sogar mehrere hundert Gegenstände, die wir theoretisch abgeben könnten, aber nicht in unseren spärlich eingerichteten Wohnungen in Passau, sondern in den Kinderzimmern bei den Eltern daheim. Und vieles könnten wir vielleicht loslassen, wollen es aber behalten, weil es einen ideellen Wert hat.
Alles nicht ganz einfach - aber wir haben uns bemüht und konnten schlussendlich doch von einigen mehr oder weniger nützlichen "Gegenständen" Abschied nehmen.

Die Frage diese Woche lautet also:

Können wir uns in einer Woche von 49 Gegenständen trennen?


TAG 1
Voll motiviert starten wir in den ersten Tag unserer Entrümpel-Aktion. Die ersten sieben Sachen lassen sich bei uns beiden schnell finden!
 
Anja M: Am ersten Tag fällt mir das Ausmisten noch recht einfach. Ein paar halbleere, nicht mehr getragene und unnütze Sachen sind immer zu finden.

Wir trennen uns von Kleidung

Anja S: Ich mache es mir leicht und durchsuche das Badezimmer. In der ersten Schublade werde ich gleich fündig und finde einige Kosmetikartikel, die fast leer oder eingetrocknet sind. Davon kann ich mich sehr schnell und einfach trennen, denn das hätte ich wahrscheinlich sowieso schon längt tun sollen!

Wir trennen uns von Kosmetikartikeln


TAG 2
Der zweite Tag fällt uns da schon ein bisschen schwieriger. Aber nach kurzem Suchen werden wir auch hier fündig.

Anja M: Heute geht es dem Kleiderschrank noch einmal an den Kragen. Ein paar Kleidungsstücke kann ich tatsächlich aussortieren, doch ich merke, dass ich tatsächlich gar nicht so viel Unnützes besitze! Zumindest nicht hier in meinem kleinen Ein-Zimmer-Appartment...

Wir trennen uns von Kleidung

Anja S: Ich nehme mir meinen Schreibtisch vor, den ich schon seit einiger Zeit aufräumen wollte. Es haben sich unglaublich viele Hefte und Bücher von diversen Messen angesammelt, die teilweise nicht mehr aktuell sind. Endlich eine gute Ausrede, um das Info-Material in den Altpapier-Container werfen zu können.

Wir trennen uns von Büchern


TAG 3
Irgendwie haben wir uns das Experiment wesentlich einfacher vorgestellt. Was sollen wir denn jetzt noch ausmisten? 

Anja M: Ich kapituliere! Sieben Gegenstände kriege ich nicht mehr zusammen. Ich war schon die ganze Zeit darauf bedacht, hier in Passau so wenig wie möglich anzuhäufen und offenbar hat es funktioniert. Doch ich habe noch ein paar alternative Ausmist-Ideen:
Jeder besitzt schließlich mehrere dicke große Ordner in denen alles Wichtige und auch Unwichtige einsortiert und gehortet wird. Ich blättere also die Ordner in meinem Regal durch und alles was nicht mehr wichtig oder aktuell ist, entsorge ich im Altpapier. Hier sind definitiv mehr als sieben Blatt Papier zusammengekommen!

Wir trennen uns von Info-Blättern

Anja S:  Im Kühlschrank stechen mir zwei Flaschen Eierlikör ins Auge, die schon seit geraumer Zeit vor sich hin kühlen. Höchste Zeit sich in der Küche einmal genauer umzuschauen. Ich finde außerdem vier Backmischungen und eine Dose Instant-Kaffee, die auch schon bessere Zeiten gesehen hat. Wegwerfen möchte ich die Lebensmittel natürlich nicht, deshalb wird es dieses Jahr wahrscheinlich wenige Plätzchen dafür aber sehr viel Kuchen geben!

Wir trennen uns von Lebensmitteln


TAG 4
Wir lösen die Aufgabe beide auf unterschiedliche Art und Weise, aber wir lösen sie. Trotzdem bereitet uns die Tatsache, dass wir gerade erst die Hälfte geschafft haben ein wenig Stirnrunzeln.

Anja M: Warum nicht auch mal die Facebook-Freunde aussortieren? Das mag hart klingen - aber sind wir mal ehrlich: Jeder hat in dieser Liste doch Leute, die man eigentlich gar nicht bis nur flüchtig kennt oder Menschen, mit denen man inzwischen nichts mehr zu tun hat. Und wenn diese auch nicht interessant genug sind um zum Stalken in der Liste zu bleiben, dann kann man ruhig mal auf den Unfriend-Button drücken ;)

Wir trennen uns von Facebook-Freunden

Anja S: Sieben Sachen sind es nicht mehr, aber immerhin vier. Ich sammele einige sehr neue Gegenstände zusammen, die ich spenden möchte. Der Eine Welt Arbeitskreis in meiner Heimatstadt München veranstaltet jeden Sommer eine Tombola, bei der gespendete Gegenstände aller Art verlost werden um mit dem Geld soziale Projekte in Tansania zu fördern. Also unterstütze ich eine gute Sache und meine Schubladen werden wieder ein bisschen leerer.

Wir trennen uns von Staubfängern


TAG 5
Die letzten Tage laufen an und wir suchen verzweifelt nach neuen Entrümpelungsmöglichkeiten!

Anja M: Nein, ich habe mich nicht dazu entschlossen, Laptop und Festplatte aus dem Fenster zu werfen. Stattdessen jedoch einiges an unnützer Datenmenge. Auf Laptop und der Backup-Festplatte sammelt sich über die Jahre so einiges an und es tut gut die Fotos und Dokumente, die zu nichts mehr nütze sind in den Papiekorb zu schieben. Und plötzlich hat man jede Menge Speicherplatz für Neues!

Wir trennen uns von Datenmüll

Anja S: Gerade als ich mich an meinen Laptop setzen möchte fällt mir noch eine Kiste im Keller ein. Wir haben wahnsinnig viele Werbetassen, die einfach nicht mehr in die Küche passen. Eigentlich wollten wir sie aufheben um heruntergefallene Tassen zu ersetzen, aber nachdem uns in zwei Jahren noch keine einzige kaputt gegangen ist, wird es wohl Zeit sich zu trennen. Ich werde die sieben Teile an jemanden verschenken, der vielleicht noch nicht alle Tassen im Schrank hat ;)

Wir trennen uns von Tassen


TAG 6
Der vorletzte Tag! Nur noch 14 Gegenstände bis das Experiment vorbei ist.

Anja M: Noch so ein Sammelort unützer Dinge ist die Pinnwand, die bei vielen irgendwo in der Wohnung hängt. Auch bei mir. Und auch dort sammeln sich Notizzettel und andere Sachen an, die man irgendwann dann doch einfach übersieht und schließlich vergisst. Wenn hier wieder Ordnung herrscht, kann die Pinnwand endlich wieder für ihren eigentlichen Zweck genutzt werden.

Wir trennen uns von Notizen

Anja S: Irgendwie war mir klar, dass es diese Woche dazu kommen würde. Ja, mein Kleiderschrank quillt über und ja, ich trage die Hälfte von den Klamotten nicht mehr. Vieles passt mir wahrscheinlich auch gar nicht. Aber ich kann mich einfach nicht trennen.
Nachdem mir aber sonst die Ideen ausgehen, muss ich mich jetzt aber endlich mal an den Schrank heranwagen. Höchstwahrscheinlich würde ich hier sogar 50 Gegenstände finden, die ich nicht mehr brauche, aber ich würde kein Einziges hergeben wollen. Letztendlich finde ich sieben Teile, die ich gerne abgebe. Das wurde aber auch dringend mal Zeit.

Wir trennen uns von Klamotten


TAG 7
Fast geschafft. Wir suchen noch ein letztes mal unsere Wohnungen ab und werden tatsächlich beide noch fündig!

Anja M:
Am letzten Tag dieser Woche habe ich doch noch einmal jede Ecke durchsucht. Und siehe da - in den letzten Winkeln haben sich aussortierte Dinge versteckt, die nun schon fast in Vergessenheit geraten sind. Jetzt ist die Möglichkeit sie endgültig wegzugeben und neuen Platz zu schaffen.

Wir trennen uns von Staubfängern

Anja S: Ja, ich trenne mich ungerne von Klamotten, aber am Vortag ist mir klar geworden, dass hier wirklich dringend aussortiert werden muss. Entweder die Teile verstauben in meinem Kleiderschrank oder sie haben die Möglichkeit, jemand anderen glücklich zu machen. Ich sortiere noch einmal radikal aus und finde noch sechs Kleidungsstücke, die ich abgeben kann.

Wir trennen uns von Klamotten


TAG 9
Wir bringen unsere gesammelten Klamotten zu Vinty's - einem Secondhand-Laden in Passau. Dort werden unsere ehemals geliebten Stücke hoffentlich neue Besitzer finden.

Kleiderspenden kommen in einen Second-Hand Laden in Passau


49 überflüssige Gegenstände zu finden ist gar nicht so einfach, vor allem nicht in einer Studentenwohnung. Auch wenn wir uns das Experiment im Laufe der Woche irgendwie zurecht gebogen haben, ist uns die Aufgabe streng genommen nicht geglückt. Entweder sind wir nicht auf die sieben Gegenstände gekommen oder wir sind auf die virtuelle Welt ausgewichen.

Fazit: Jein. Es gibt viele Gegenstände von denen wir uns trennen können, aber nicht ganz 49.

Trotzdem finden wir die Idee super, sich eine Woche lang jeden Tag von einer bestimmten Anzahl von Dingen zu trennen, weil einem dadurch das Entrümpeln ein bisschen einfacher fällt. Als Belohnung ist dann wieder viel Platz für Neues da!
Und außerdem tut es in Wahrheit auch einfach gut etwas weniger zu besitzen und sich von alten Lasten zu trennen.


Hier einige Ideen wie man Gegenstände loswerden kann, die zu schade sind um sie wegzuwerfen:
  • in den Altkleidercontainer werfen
  • zum Roten Kreuz bringen
  • im Secondhand Laden abgeben
  • über Verschenk's Gruppen in Facebook an andere verschenken (zum Beispiel Verschenk's Passau)
  • auf dem nächsten Flohmarkt verhökern
  • auf Kleiderkreisel verkaufen