27 November 2015

Quidditch – Hogwarts kommt nach Passau


Quidditch – eine temporeiche Sportart auf Besen und mit vier fliegenden Bällen – war doch schon immer eines der faszinierendsten Elemente in der Welt von Harry Potter. Und wer hat sich als Kind beim Spielen nicht gewünscht, dass man mit Mamas Besen aus dem Garten abheben könnte wie Harry auf dem Quidditch-Feld.
Nun gut, aus dem Spielealter sind wir inzwischen raus, doch Harry Potter-Fans sind wir geblieben. Und weil wir sowieso mal eine neue Sportart ausprobieren wollten, haben wir uns folgende Frage gestellt:

Kann man als Muggel Quidditch spielen?

Die Antwort ist eigentlich ganz einfach und kurz und wird Harry Potter-Fans begeistern: Ja, kann man.

Die spannendere Frage ist dann jedoch die nach dem Wo und Wie.
2005 haben sich die ersten Quidditch-Mannschaften in den USA gegründet. Inzwischen gibt es rund 300 Teams weltweit. Hier in Europa gilt natürlich Großbritannien als Vorreiter auf den Besen, während Deutschland mit einer Handvoll Teams noch etwas hinterher hinkt - doch die Sportart entwickelt sich rasend schnell weiter und wird immer bekannter und beliebter. Über Verbände wie die International Quidditch Association oder den Deutschen Quidditchbund wird die Quidditch-Community national und international organisisert - es gibt Freundschaftsspiele, Nationalmannschaften und Meisterschaften. Im Juli 2016 findet der World Cup des Quidditch sogar in Frankfurt statt.
Und praktischerweise gibt es ein solches Team auch an der Uni Passau - nämlich die Three River Dragons.
Quidditch Passau - Three River Dragons
Bildquelle: https://www.facebook.com/quidditchpassau
Wir haben das Team über deren Facebookseite kontaktiert und schnell eine Antwort erhalten: natürlich, für ein Training mal vorbei zukommen ist gar kein Problem. Für alle, die ihr Wissen über die Quidditchregeln noch einmal ein wenig auffrischen wollen - hier ist eine schematische Zeichnung:

Quidditch-Spielplan

So treffen wir uns am Mittwoch Abend um 20 Uhr im Sportzentrum der Uni mit dem Quidditchteam - einen eigenen Besen mussten wir übrigens nicht mitbringen ;)

Was haben wir denn im Vorfeld von dem Training erwartet? Eigentlich nur jede Menge Spaß und einiges an Kreativität. So schwer kann das ja schließlich nicht sein - ich zumindest war früher beim Harry Potter PC Spiel immer ganz gut im Quidditch.

Allerdings war es auch sehr kalt. Denn die Mannschaft muss auf einem der Sportplätze draußen trainieren (man betone: Im November. Am späten Abend.), weil sie nur als Hochschulgruppe und nicht als offizielle Sportgruppe von der Universität anerkannt wird und die selbstgebastelteten Besen nicht TÜV-zertifiziert sind (immer diese Muggel...).

Nachdem die sechs Torstangen - gebastelt aus PVC-Rohren und Hula Hoop Reifen - aufgestellt sind, ist das Aufwärmen an der Reihe.
Ganz in der Manier von Gryffindor-Kapitän Oliver Wood treibt der Trainer der Three River Dragons die Mannschaft beim Aufwärmen voran. Joggen, Kniebeugen, Liegestütz und Situps...dabei ist es egal, dass der Kunstrasen des Platzes klatschnass ist. Es ist wirklich anstrengend. Jedenfalls mehr als wir erwartet haben. Dafür haben wir uns jetzt zwei mal Fitnessstudio gespart ;)

Bevor es zu einem richtigen Spiel kommt, übt die Mannschaft noch ein paar Spielzüge und Abwehrtechniken. Auf jeder Hälfte des Platzes stellen sich ein paar Spieler vor die Tore und die anderen versuchen mit den weichen Bällen ein Tor zu erzielen. Jetzt dürfen auch wir zum ersten Mal einen Besen besteigen. Im Grunde sind es nur lange graue Plastikrohre mit einem Stück weichen Schaumstoff an einem Ende, aber richtige Besen wären einfach zu unpraktisch.

Quidditch-Training in Passau

Ich bekomme den Quaffle (Quaffel - hier werden die englischen Originalbegriffe verwendet; daran muss man sich am Anfang erst gewöhnen) in die Hand gedrückt und laufe mit dem Besen zwischen den Beinen auf die Torringe zu. Mir gegenüber sind jedoch zwei Gegenspieler als Beater (Treiber), die versuchen mich mit den Bludgern (Klatscher) abzuwerfen. Ich soll in diesem Fall versuchen den Bludger abzuwehren, indem ich mit meinem Ball dagegen schlage.
Beim ersten Versuch wirkt das alles etwas ungelenk, aber es kristallisiert sich heraus, dass das ganze Spiel in etwa eine Mischung aus Hand- und Völkerball mit Rugbyelementen ist - nur eben auf Besen. Alle weiteren Versuche klappen schon ein bisschen besser.

Quidditch-Training in Passau

Auf der anderen Seite des Feldes stehen sich jeweils drei Chaser (Jäger) mit einem Keeper (Hüter) und zwei Beater gegenüber - mit insgesamt drei Bällen. Hier wird der Angriff einer Mannschaft trainiert. Drei Chaser greifen mit dem Quaffle an und die anderen drei versuchen den Torschuss abzuwehren und in Ballbesitz zu kommen. Tackling von vorne und Gerangel um den Ball sind hierbei übrigens erlaubt. Und die ganze Zeit über muss ich mich auch noch vor den beiden Beatern mit ihren Bludgern in Acht nehmen. Hier nicht den Überblick zu verlieren ist echt nicht einfach.

Schließlich gibt es auch noch ein richtiges Spiel mit vollzähligen Mannschaften über das ganze Feld. Erst schauen wir nur zu und versuchen den Bällen und Spielern zu folgen. Dann traue ich mich aber die Position eines Chasers zu übernehmen. Zur Erkennung hat jede Position Kopftücher in verschiedenen Farben, die die Spieler um die Stirn gebunden haben - die der chaser sind weiß. Ich binde mir das Tuch also um und los geht es!

Quidditch-Training in Passau

Ich versuche angestrengt den Überblick zu behalten während der Quaffle schnell von Spieler zu Spieler wechselt und nicht von den Bludgern getroffen zu werden (wenn das passiert muss man vom Besen "steigen" und an seinen Torstangen abklatschen). Wenn ich mal den Ball habe ist es echt schwer gleichzeitig zu rennen, seinem Mitspieler zuzupassen und dabei den Besen nicht zu verlieren.
Doch ich finde, dass ich mich nicht allzu schlecht anstelle und jede Menge Spaß macht es auf alle
Fälle! Kalt ist mir nun schon lange nicht mehr.

Quidditch-Training in Passau

Nach ein paar Minuten Spielzeit kommt auch der Snitch (Schnatz) ins Spiel. Hier bei der Muggel-Version des Quidditch ist das ein besonders ausdauernder und wendiger Spieler, der einen kleinen Ball in einer langen Socke hinten in der Hose stecken hat. Die beiden Seeker (Sucher) der Mannschaften müssen ihn also erwischen und ihm den Ball aus der Hose ziehen. Auch das erinnert stark an ein Ballspiel früher aus der Schule.
Schließlich gelingt es dem seeker meiner gegnerischen Mannschaft den snitch zu fangen und das Spiel ist vorbei. Durch die 30 Punkte extra gewinnt auch diese Mannschaft - Applaus!

Quidditch-Training in Passau

Fazit: Ja, Muggel können wirklich Quidditch spielen. 

Quidditch ist im Grunde eine Mannschaftssportart wie jede andere mit vielen anspruchsvollen Elementen und einem ehrgeizigen Team. Deshalb hat der Sport es absolut nicht verdient belächelt zu werden. Und er ist definitiv nicht nur was für Harry Potter-Nerds.
Uns hat es auf jeden Fall jede Menge Spaß gemacht und wir kommen im Sommer - wenn es wärmer ist - vielleicht mal wieder vorbei!
Brooms up!



Wer von den Passauer Lesern übrigens Lust darauf hat, ebenfalls mal was Neues auszuprobieren, kann auf der Facebookseite der Three River Dragons vorbei schauen und sich über die Trainingszeiten informieren - neue Spieler sind immer herzlich willkommen. Three River Dragons - Quidditch Passau

20 November 2015

Kann man von Schokolade betrunken werden?


Anja und ich sind leidenschaftliche Schokoladen-Fans. Egal ob Zartbitter, Haselnuss oder Vollmilch - vor uns ist nichts sicher. Deshalb ist es relativ naheliegend, dass sich unser erstes Selbstexperiment rund um diese süße Verführung dreht - jedoch nicht nur darum. Wir haben uns nämlich mit einer spannenden Frage beschäftigt, die sich bestimmt jeder schon einmal gestellt hat:

Kann man von Likörpralinen eigentlich betrunken werden?

Und (leider) gibt es nur einen Weg das herauszufinden. Also haben wir uns aufgemacht und vier Packungen verschiedenster Kirschlikör- und Weinbrandpralinen gekauft.
Auswahl von Likör-Pralinen

Eines vorab: Wir können diese Form von Schokolade beide nicht ausstehen. Aber für die Wissenschaft muss manchmal auch das ein oder andere Opfer gebracht werden, oder? ;) Und ja, es hat genauso ekelhaft geschmeckt wie es klingt (gibt es Menschen, die diese Pralinen freiwillig essen?).

Herz Kirschen und Mon Cheries

Als allererstes haben wir die Pralinen also möglichst schön angerichtet und aufgeteilt um das ganze zumindest ein  bisschen appetitlich wirken zu lassen. Feierlich und ein bisschen übermotiviert wurde dann unser erstes Experiment eingeläutet. Mit den ersten von vielen Pralinen an diesem Abend.

Anstoßen mit den ersten Pralinen
In der ersten halben Stunde haben wir beide jeweils acht Likörpralinen herunter gewürgt. Das Ergebnis: Likörpralinen schmecken noch viel abartiger, als wir das in Erinnerung hatten. Die Kombination aus Schokolade und Alkohol ist nicht so unsers. Nachdem wir beide die Vorstellung aufgegeben hatten, alle Pralinen komplett futtern zu können, haben wir unsere Technik geändert: Den Likör heraus saugen. Mit einem Strohhalm.

Durch den Strohhalm an den Alkohol

Nach der zwölften Praline haben wir jedoch gemerkt, dass das noch nicht die beste Lösung sein kann. Und erfinderisch wie wir sind, haben wir nach einer noch besseren Technik gesucht. Eine mittels der wir die komplette Dosis Alkohol von mehreren Pralinen gleichzeitig konsumieren könnten. Also haben wir angefangen mit einem scharfen Messer Löcher in die dünnen Pralinenseiten zu schneiden und den Likör ganz einfach in ein Schnapsglas herauslaufen zu lassen. Und mit ein bisschen Übung hat das tatsächlich auch sehr gut geklappt.

Ausgießen des Alkohols aus der Schokolade

Am Ende hatten wir also beide die komplette Dosis von zehn Pralinen in einem Schnapsglas gesammelt. Appetitlich sah das zwar nicht aus, aber es war immer noch um Welten besser als jede Praline einzeln zu essen.

Schnapsgläser mit dem Alkohol aus der Schokolade

Nachdem wir die Gläser lange genug angeekelt angestarrt haben und uns überlegt haben wie zur Hölle wir auf diese wahnsinnig bescheuerte Idee gekommen sind, haben wir unseren Mut zusammen genommen und den Likör herunter geschüttet. Unsere Begeisterung hielt sich dabei allerdings stark in Grenzen.


Am Ende haben wir also jeweils den Alkohol von 22 Likörpralinen konsumiert. Die Erkenntnis: Betrunken wird man davon auf jeden Fall nicht. Natürlich fühlt man sich nach einer Packung leicht benommen, aber das liegt wahrscheinlich eher an der Kombination aus Zuckerschock und Übelkeit aufgrund der vielen Schokolade. Aber nachdem wir es noch einmal genau wissen wollten, haben wir uns nach kurzer Einwirkzeit noch einem Reaktionsgeschwindigkeitstest unterzogen. Vielleicht waren wir beide ja doch leicht alkoholisiert und spürten durch die Übelkeit nichts?

Alkohol-Test
Anja S., Anja M. & Vergleichsperson

Die Likörpralinen haben also kaum etwas verändert, wir sind dadurch eher noch schneller geworden, wenn man den Ergebnissen glauben möchte! 

Was am Ende übrig geblieben ist? Zwei völlig erschöpfte und vollgefressene Bloggerinnen und ein riesiger Haufen leergesaugter Pralinen und Verpackungen. Dieses Experiment können wir eher nicht zum nachmachen empfehlen.

Nein, man wird von Likörpralinen definitiv nicht betrunken - dafür wird einem viel zu schnell schlecht von zu viel Schokolade.

Übriggebliebene Schokolade


12 November 2015

Hallo und...



...herzlich Willkommen bei den „Alltagsabenteurern“!

Wir sind zwei Studentinnen, heißen zufällig beide Anja und haben  diesen Blog im Zuge eines Uniprojektes gegründet.
Doch was soll das hier alles? Und was ist mit Alltagsabenteuern gemeint?

Unser aller Leben ist doch bestimmt von einer gewissen Routine mit der wir Tag für Tag verbringen. Man muss sich regelrecht anstrengen um aus dem gewohnten Trott einmal auszubrechen und Neues zu erleben.
Genau das wollen wir hier tun. 

Mit verschiedenen Experimenten und Selbstversuchen wollen wir kleine Abenteuer des Alltags erleben und anschließend hier davon berichten.
Wir wollen so viele verschiedene neue Dinge ausprobieren wie möglich. Dinge von denen man sich schon gefragt hat, ob sie denn funktionieren oder einfach etwas was wir noch nie gemacht haben.
Manche Experimente finden an nur einem Tag statt, andere führen wir ein paar Tage bis zu einer Woche durch um am Ende unsere Eindrücke mit euch zu teilen.

Die kleinen Abenteuer sollen auch  zum nachdenken und reflektieren anregen:
Warum tun wir genau das?
Gibt es einen positiven Nebeneffekt oder positives Feedback unserer Mitmenschen?
Braucht ihr auch ein paar mehr Abenteuer in eurem Alltag?
Und würdet ihr das auch ausprobieren wollen?

Wir hoffen euch hier bei „Alltagsabenteurer“ spannende Geschichten bieten zu können, die euch zum schmunzeln und auch zum nachdenken bringen.

Viel Spaß!

Anja & Anja

PS: Das erste Experiment hat unter anderem mit viel Schokolade zu tun ;)